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Lohner Porsche

Auf der Weltausstellung am 14. April 1900 in Paris wurde der Lohner-Porsche mit Elektroantrieb ausgestellt. Der damals 25-jährige Ferdinand Porsche entwickelte als Cheftechniker der Hofwagen-Fabrik Jakob Lohner & Co. in Wien einen so genannten Radnabenmotor, der die Vorderräder antrieb.
Porsches Radnabenmotor kam ohne Getriebe und Antriebswellen aus, weil das Rad als Rotor des Gleichstrommotors um den mit der Radaufhängung fest verbundenen Stator läuft. Die Elektromotoren leisteten maximal je sieben PS, während die Normalleistung bei 2,5 PS und 120 Umdrehungen pro Minute lag.
Der 44-zellige Akku mit 300 Ampèrestunden und 80 Volt hatte eine Reichweite von 50 Kilometern. Trotz des hohen Gewichts der Batterie und der motorisierten Vorderräder, das Fahrzeug wog knapp eine Tonne, konnte der Lohner-Porsche eine Spitzengeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde erreichen. Wenn dem Fahrzeug am Berg die Kraft ausging, verhinderten Sperrklinken an der Hinterachse ein Zurückrollen. Im normalen Straßenbetrieb sorgten eine elektrische Bremse an den Vorderrädern und eine mechanische Bandbremse hinten für die nötige Verzögerung.
Im selben Jahr entwickelte Ferdinand Porsche auch noch eine Rennversion mit Vierradantrieb, die ebenfalls mit Radnabenmotoren angetrieben wurde. Allein die Batterien für die vier Stromaggregate wogen 1800 Kilogramm. Der Rennwagen erreichte eine Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern und wurde an den englischen Amateurrennfahrer E.W. Hart ausgeliefert.